Tagung
Das Bildliche und das Unbildliche. Nietzsches Geburt der Tragödie und Wagners Musikdrama
Vortragssaal
Organisation: eikones NFS Bildkritik in Kooperation mit dem Musikwissenschaftlichen Seminar der Universität Basel
Veranstaltungsort: Vortrgssaal des Musikwissenschaftlichen Seminars der Universität Basel, Petersgraben 27, CH-4051 Basel
Friedrich Nietzsches Geburt der Tragödie fokussiert zwei in beständigem Konflikt miteinander stehende Grundkräfte der Kunst: Das Apollinische und das Dionysische. Den idealen Traumbildern der einen Kraft stehen der Rauschzustand und der Zauber des Tanzes der anderen entgegen, der rein poetischen Idee das irdische Fest und die sinnliche Erregung. Unsere Fragestellung fokussiert sich auf die mediale Zuordnung, die Nietzsche im Bezug auf die konkreten Künste vornimmt: Die apollinische Kunst des Bildners steht der unbildlichen Kunst der Musik gegenüber. Beide Begriffe – das Bildliche und das Unbildliche – erweisen sich für einen bildkritischen Diskurs über Musik als theoriefähig und als grundsätzliche hermeneutische Kategorien, die zumal diskursgeschichtlich für das gesamte 19. Jahrhundert von grösster Relevanz sind. Die radikale Differenz dieser nur als Paar auftretenden ästhetischen Momente ist der Ort, an dem sich Bildlichkeit und Bilderlosigkeit berühren. Nietzsches musikalische Ästhetik spiegeln Richard Wagners Musikdramen (insbesondere der Tristan) und seine intellektuelle Reflexionen und sollen ausgehend von den theoretischen Impulsen der Bildkritik untersucht werden.
Programm
Dienstag, 23. April 2013
Moderation: Matteo Nanni
15.00 | Begrüssung |
15.15 – 16.00 | Andreas Dorschel (Graz): In den Strudeln der Einbildungskraft. Philosophische Imagination bei Fichte, Schiller und Nietzsche |
16.00 – 16.45 | Matthias Schmidt (Basel): Das Loch in der Tapete. Hörbarkeit und Sichtbarkeit bei Wagner und Nietzsche |
17.15 – 18.00 | Arne Stollberg (Basel): «Der widerwärtige Anblick des Sängers». Nietzsches und Wagners Traum-Theater |
Mittwoch, 24. April 2013Moderation: Matthias Schmidt | |
09.30 – 10.15 | Nicola Gess (Basel):«Geistersehen» in der «Schallwelt». Zum Verhältnis von Sehen und Hören in Wagners «Beethoven»- Aufsatz und im ‹Parsifal› |
10.15 – 11.00 | Tobias Janz (Hamburg): ‹Parsifal› und die Transzendenz der Kunst - musikanalytische Betrachtungen |
11.30 – 12.15 | Karol Berger (Stanford): Must one be silent about that whereof one cannot speak? Remarks on the first scene of ‹Die Walküre› |
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14.30 – 15.15 | Federico Celestini (Innsbruck): Das Dionysische und Apollonische beim späten Nietzsche |
15.15 – 16.00 | Silvan Moosmüller (Basel): Der schöpferische Tanz des Dirigenten. Wagner - Nietzsche - Mahler |
16.30 – 17.15 | Andrea Gottdang (Salzburg): Wagner, Nietzsche und -Böcklin. Die Rezeption Böcklins aus dem Geist der Musik um 1900 |
17.15 – 18.00 | Ralph Ubl (Basel): Nietzsche und Klingers Kunsttheorie |
Konzept: Matteo Nanni, Matthias Schmidt, Arne Stollberg